+++ 06.08.2021 +++
Mit "hypertext" wird auch ein Traum von Vannevar Bush wahr: As we may think , 1945. Dort hat er bereits mit dem "memex" (memory extender) in erstaunlich realistischen Zügen diese Zukunft vorhergesehen. Außerdem wird die Idee des GUI (graphic user interface) bzw. der seit dem Apple Ur-Mac und der mit "Windows" bezeichneten Nachbauten auf den Heimattischen erschiendene grafische Darstellung verschiedenartigster Medien und Funktionen, sowie die Steuerung mit Maus, Tastatur, Lichtgriffel oder Fingerspitze (seit Apple phone 1) auch im Internet verwirklicht.
Der erste (sein) Browser (1990) hieß HyperMedia Browser/Editor und erforderte ein Protokoll http in der Schicht 7 des OSI-Modells (veröffentlicht 1983), baute aber auf Schicht 4 auf (Aufruf des Browsers: Port 80). Später wurde das Protokoll erweitert mit z.B. Verschlüsselung. Wer sich heute den Quelltext einer Seite anschaut, stellt fest, dass da mehr hyper als Text drin vorkommt, denn inzwischen steht das Grafik-Design, die Interaktivität und die Medienwiedergabe im Vordergrund, so dass nicht nur Dateien geladen und angezeigt werden, sondern ganze Programme ablaufen (java etc.).
© Sueddeutsche Zeitung 06. Aug. 2016 moderner hypertext mit eingebettetem Programm ("script")
Bekannter sind die späteren kommerziellen Browser MOSAIC (1993) & NETSCAPE (1994). Während Mosaik nur unter Berufstätigen der großen Firmen und Institute bekannt war (X-Windows/UNIX), sickerte Nachfolger Netscape in die PC-Welt ein, wo der Browser extrem erfolgreich war, bis Microsoft mit seinem Internet Explorer® (1995) zunächst nicht konkurrieren konnte und wieder einmal die Strategie einschlug, die Konkurrenz zuerst aus dem Markt zu dumpen, um ihn selbst zu beherrschen. Der IE® 3.0 wurde ab 1996 kostenlos angeboten und in der Version 5 in Windows 98® integriert. Damit ging Nescape bankrott, konnte aber noch durch einen Vergleich in einem Gerichtsverfahren von Microsoft Entschädigung erhalten.