+++ 13.09.2024 +++

Faedelspeicher Funktion 2

Photo ©: Jens Kirchhoff / Goettingen-Germany / Computer Cabinett Goettingen e.V. / Creative Commons CC BY-NC-ND 4.0

 Der "Schnur"-Speicher (rope memory) ist auch im Apollo 11-Computer eingesetzt worden, was selten vorkam, denn die Fädelarbeit ist sehr mühsam, langsam und damit teuer. Hier hat er den Vorteil, sehr sicher und leicht zu sein.Wir finden ihn auch beim Wanderer (Nixdorf) Logatronic, dem von der Firma RUF in Karlsruhe 1000 mal bestellten und unter "RUF intromat 54" verkauften Vorgänger des NIXDORF 820 (siehe technikum29.de), BBC-Prozessrechner , WANG 700 (siehe in der Broschüre "20 Jahre Computermuseum der Stuttgarter Informatik" (2017) Seite 58 oder Informatik Stuttgart) und Wanderer Conti bzw. Victor 1500 ("Der welt erster Druckender elektronischer Universal-Rechenautomat"( siehe "Die Evolution der Informationstechnik" vom HNF Seite 78) und Zuse Z31(45:11; siehe Zuse-Museum Hünfeld), HP9100, Triumpf-Adler in frühem Rechenwerk, ggf. zur Ansteuerung des ebenfalls zum Set gehörenden Kernspeichers (angeblich TA 1000, aber sehr unwahrscheinlich) - Bild jetzt hier im Netz von Platine "B130213").

Leider ist die Erklärung der Funktion dieses ROM im Internet oft verwirrend. Daher siehe die Abbildung oben für 4 Bit statt 4x16 Bit. Jede Befehlsleitung fädelt durch die Kerne (oder nicht) entsprechend der zu speichernden Bitfolge (also je ein BefehlsWORT). Im Computertakt wird dann das Programm befehlsweise abgearbeitet bzw. eine Befehlsleitung nach der anderen unter Strom gesetzt (je nach Steuerung durch das Hauptprogramm). Durch jeden Kern geht dann genau eine Bit-Leitung zum Computer. Die Übertragung erfolgt ganz einfach durch Induktion: Der Stromstoß der Befehlsleitung erzeugt nur IM Kern (also DURCHgefädelt) einen magnetischen Fluss (Magnetfeld-Anregung), der sich in die Bitleitung entlädt. Im Prinzip ist die Befehlsleitung ein Sender, welche von den Bitleitungen (ggf.) empfangen werden und so das das Befehlswort in den Computer einspeist. (nicht zu verwechseln mit KernSPEICHER, wo der Magnetring ummagnetisiert wird...)

Bemerkenswert ist die Qualität des Zusepanels: In soliden Platinen gab es zwei Löcher; das große hatte den RIngkern eingepasst, das kleine führte die Bypassdrähte.

B130207_2 Custom 1
Faedelspeicher_rope-memory_Kiel 3a
Faedelspeicher_rope-memory_Kiel 3b Mittel
Faedelspeicher_rope-memory_ZUSE_Kiel 1b Mittel
Faedelspeicher_rope-memory_ZUSE_Kiel 2b Mittel
RUF_intromat_Faedelspeicher_NIXDORF-17-ccg_Custom
RUF_intromat_Faedelspeicher_NIXDORF-2-ccg_Custom
RUF_intromat_Faedelspeicher_NIXDORF-3-ccg_Custom
RUF_intromat_Faedelspeicher_NIXDORF-4-ccg_Custom
RUF_intromat_Faedelspeicher_NIXDORF-5-ccg_Custom
RUF_intromat_Faedelspeicher_NIXDORF-6-ccg_Custom
RUF_intromat_Faedelspeicher_NIXDORF-7-ccg_Custom
RUF_intromat_Faedelspeicher_NIXDORF-8-ccg_Custom
TRIUMPH_B130213-32 Custom
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Fädelspeicher aus RUF-intromat (Inventar Computer Cabinett Göttingen e.V , Schenkung 24.08.2022 / Unser RUF intromat System außerdem weitergegeben an Elektromuseum Erfurt)
   Wir bekamen aber die Module von einer Privatperson aus Göttingen wieder geschenkt.
Zuse-Fädelspeicher wurde fotografiert in der Sammlung Uni Kiel - noch Halle, nicht Hochbunker-Ausstellung
Triumph- Module waren Geschenk eines Privatsammlers aus Braunschweig - vielen Dank

 Photos ©: Jens Kirchhoff / Goettingen-Germany / Computer Cabinett Goettingen e.V. / Creative Commons CC BY-NC-ND 4.0
              voll aufgelöste Originalfotos/-dateien auf Anfrage