+++ 23.02.2017 +++
Am 21.Januar fand wieder die "Nacht des Wissens" in Göttingen statt, wo sich Institute, Fakultäten, Behörden, Vereine ein Stelldichein der Forschung und Unterhaltung gaben. Alles stand unter zwei Mottos: lehrreich und spannend/unterhaltsam. Fast alles war zum Anfassen und mitmachen gedacht, einiges Verbluffendes und Neues "nur" zur Demonstration.
Wir waren dabei mit:
--- den Vorträgen
Die Göttinger Rechenmaschinen
Die in den 1950er-Jahren in Göttingen von Heinz Billing am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik entwickelten und gebauten elektronischen Rechenmaschinen waren in vielfacher Hinsicht wegweisend. Im Vortrag erläutern wir ihre Bedeutung. • VORTRAG: 19.30-20.30 Uhr, Dauer: 60 Min., Hörsaal 008 Referent: Manfred Eyßell, Rechnermu
Enigma
Ein Vortrag über die im Zweiten Weltkrieg verwendete deutsche Verschlüsselungsmaschine Enigma und die Entschlüsselungsarbeiten der Engländer im Bletchley Park. VORTRAG: 22-23 Uhr, Hörsaal 009, Referent: Prof. Dr. Jens Kirchhoff, HAWK, Computer Cabinett Göttingen
Es gab keine neuen Bilder oder Videos, weshalb wir hierzu auf die Nacht des Wissens 2015 verweisen. Die Veranstaltungen waren wieder gut besucht; erstaunlich Viele konnten den historischen Themen Interesse abgewinnen und wurden nicht enttäuscht: Der Funke sprang vom Podium auf das Publikum über.
--- den Ausstellungen
Blinkenlights
Wer erinnert sich noch an die blinkenden Schalttafeln im Raumschiff Enterprise? So sahen Computer früher aus! Wir zeigen Originale aus der Zeit von 1970, durch moderne Technik wieder zu neuem Leben erweckt. Über Schalter und Lampen wurden Programme eingegeben und ausgeführt. Geht auf eine Zeitreise, freut Euch an den Lämpchen, spielt mit den Knöpfen und gebt selber kleine Programme ein! EXPERIMENT/VORFüHRUNG, MITMACHAKTIONEN: 17-24 Uhr, Foyer, Referent: Jörg Hoppe, Computer Cabinett Göttingen
Jörg zeigte wieder mit einer echten PDP-Konsole ein 12-bit System und wie man es mit Oktal-Befehlen programmieren kann/konnte. Die blinkenden Lämpchen verführten ständig Passanten, es selbst einmal zu versuchen. Mit einem Lauflicht und der Erkenntnis wurde man belohnt, dass Computer logische Maschinen sind. Die Hardware ist hier so nah wie sonst kaum in moderner Computerelektronik (in Computern, Smartphones, Spielen, etc.). Man programmiert direkt die Hardware, das Computerherz, die CPU (einen "Prozessor" bzw. Computer on one chip, den gab es damals noch nicht). Das ist also noch vor Assembler und erst recht vor Hochsprache wie Fortran, Basic o.ä....

Und zuletzt sei noch vorgestellt: Programmieren in Basic an einem Commodore-Basic-Rechner. Manfred Eyßell hat wieder seine Fibonaccifolgen und Primzahlen für die modernen Möchtegern-Hacker bereitgestellt. Das war mal wieder so schön übersichtlich: ohne Fenster, Menü, Grafik, Maus, bunt, Pixel (der P39-grüne Schirm ist eine Kathodenstrahlröhre). Der kann halt nur rechnen. Hier wirkte aber eher die Nostalgie: "Weißt Du noch, damals? War mein erster ....". Trotzdem machten sich einige Laien an das Programm, um es entsprechend des Programmplanes, der auslag, zu verstehen und zu verändern. Dann konnte man sehen, wie sich die Listen aufbauten, also die Grenzen der damaligen Rechengeschwindigkeit. Aber auch das war damalige Phaszination, die sogar noch heute in Spielfilmen extra erzeugt wird: Eine Liste, die sofort da ist? Langweilig! Ein zeilenweiser Aufbau, in dem jede Zeile neu erscheint? Muss ein toller Computer sein!